Wurzeln der indischen Musik

Die Wurzeln der indischen Musik gehen bis in das 6 Jahrhundert zurück und haben einen starken religiösen und kulturellen Einfluss erlebt.

…von der Vergangenheit zur Gegenwart

Musik hat immer ihre Wurzeln, sei es aus Tradition, Zeitgeschehen oder rein aus einem Experiment heraus. Musik ist, neben Tanz, das stärkste Ausdrucksmittel, dass der Mensch seit Ewigkeiten zu nutzen weiß. Gefühle, Erlebnisse, Wünsche – alles lässt sich hier darstellen und verbindet ganze Generationen.

Die indische Musik zählt zu den ältesten Musikkulturen der Erde und hat sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem bedeutenden Wahrzeichen Indiens entwickelt. Auch in der Weltmusik sind indische Klänge ein wichtiger Bestandteil.

Zugrunde liegt der indischen Musik ein tiefer religiöser Ursprung. Nach alten Überlieferungen soll der Gott Shiva mit seinem bezaubernden Flötenspiel die Welt erschaffen haben. Dabei wird er als tanzender und durch den Kosmos schwebender, fröhlicher Gott dargestellt. Auch die Musik- und Tanzlehre hat er an die Menschen weitergegeben. Die Musik ist eine göttliche Gabe. Nach den Glaubenssätzen sind Schöpfung und Musik in Indien untrennbar miteinander verbunden. Hiervon handeln auch die so genannten Veden. Das sind religiöse Hymen. Daher begründen die frühen Tempelgesänge die indische Musikgeschichte.

Die Anfänge der indischen Musik werden in das 6. Jahrhundert zurück datiert. Die Musik wurde von Generation zu Generation weitergegeben und zwar mündlich. Das Gehörte musste umgesetzt werden. Dabei waren meistens die Mütter und Väter die Lehrer ihrer Kinder. Das zeigt sich auch heute in den Lebensläufen berühmter, indischer Musiker. So wird es immer noch praktiziert. Neben dem Gesang wird das Musizieren auf den zahlreichen, unterschiedlichen Instrumenten erlernt. Dies erfordert ein intensives Studium und viel Experimentierfreude. Der Musiker kennt sein Instrument in- und auswendig und stimmt es auf sein Spiel ab. Das ist eine Aufgabe, die besonders viel musikalisches Verständnis erfordert.

So kristallisierten sich, im Wesentlichen durch die Bildung von Gruppierungen, Traditionen, und geographische Regionen, zwei Hauptfeiler der klassischen Musik heraus: die nordindische Hindustani Musik und die südindische Karnatik Musik.

Mit der Klassik bilden die Volksmusik, die auch heute noch sehr starken religiösen Charakter hat und die Popmusik die drei großen Hauptbereiche der indischen Musik. Die Popmusik wurde besonders durch die Bollywood-Filmindustrie geprägt und fand dadurch ihren Weg sehr schnell in die restliche Welt.

Besonders erwähnenswert ist auch, dass die Musik für die indischen Frauen eine Möglichkeit war, sich einen Platz in der, von Männern dominierten, Welt zu verschaffen. Viele Frauen sind durch ihre besonders hohen Töne, die elfengleich anmuten und den Hörer in eine faszinierende Welt versetzen, zu hoch datierten Sängerinnen für die indische Filmindustrie geworden. Denn die so genannten Playbacksängerinnen sind Superstars, auch über die Grenzen des Landes hinaus.