Grundlagen eines CMS

Ein Web CMS (Web-basiertes Content Management System) ist eine Software zur Verwaltung dynamischer Inhalte über einen Webbrowser (wie z.B. Firefox, Internet Explorer, Safari oder Opera). Web CMS laufen auf einem Server, auf dem die Speicherung und Verwaltung und der dynamischen HTML-Inhalte stattfindet.

Diese müssen nicht wie bei statischen Seiten üblich, als einzelne HTML-Dateien erstellt werden, sondern werden zur Laufzeit (mit dem Besuch, also dem Anfragezeitpunkt) aus einer Datenbank nach festgelegten Regeln dynamisch erzeugt.

Freie Web CMS – welche Features sollten Sie haben?

In der Regel beinhaltet ein Web CMS neben der Authoring-Software auch weitere Tools, die die Benutzer mit wenig oder gar keinen Kenntnissen von Programmier- und Markup-Sprachen (wie HTML, XML, CSS) befähigen, den Inhalt (Content) der Website zu erstellen und zu verwalten. Die meisten Systeme für Web-CMS nutzen eine Datenbank, um Inhalte, Metadaten und weitere Informationen zu verwalten. Eine Datenbank ist zwar nicht zwingend für ein Web-CMS – aber nützlich, um es optimal zu positionieren. Denn Datenbanken lassen sich leichter verwalten und strukturieren als einzelne Text- oder sonstigen Content-Bestandteile.

Das Web CMS dient also der Verwaltung und Kontrolle einer großen und dynamischen Sammlung von Web-Materialen. Web-Materialen können nicht nur mit HTML formatiere Dokumententeile und die zugehörigen Bilder sein. Web-Materialen umfassen auch Java-Script- oder Ajax-Programmteile sowie ggf. auch Flash- oder sonstige Animationen. Ein Web-CMS ermöglicht somit, die Content-Erstellung (das Genieren der Inhalte), die Content-Kontrolle, die Content-Bearbeitung und die Content-Wartung sicherzustellen. Ein Web-CMS kann auch viele weitere wichtige Web-Funktionen unterstützen, wie beispielsweise eine User-Verwaltung oder eine Kommentar-Steuerung.

Folgende zentrale Prinzipien müssen für ein vollständiges Web CMS gegeben sein:

  • Trennung von Content und Layout

    Die Inhalte können unabhängig von ihrer optischen Umsetzung verändert werden.

  • Administration über browserbasierte Formulare

    Die gesamte Verwaltung des CMS kann von Ferne über jeden gängigen Browser umsetzt werden.

  • WYSIWYG-Editor

    Zum Schreiben und Gestalten von Text muss kein HTML verwandt werden.

  • Einfache Bedienbarkeit

    Der Redakteur im Web-CMS muss keine Datenbank- oder sonstige Informatik-Kenntnisse vorweisen.

  • Mehrsprachigkeit

    Zur Verwaltung von Content Strukturen für Besucher mit unterschiedlichen Sprachen.

  • Benutzergruppen

    Zur Kontrolle auf die unterschiedlichen Bereiche eines CMS dienen Benutzergruppen und Benutzerrollen.

  • Wirtschaftliche Vorteile

    Ein Redaktuer kümmert sich nur noch um seinen Aufgabenbereich, der inhaltlichen Steuerung. Ein Relaunch ist durch die Anpassung der Templates möglich, ohne die Arbeit der Redakteure zu unterbrechen.

Diese Vorteile von Web-CMS hängen zentral mit der meist verwendeten Programmiersprache PHP zusammen. PHP ist eine frei verfügbare und kostenlos nutzbare Programmiersprache, die die Inhalte von Datenbanken auslesen und in korrekt formuliertes HTML umwandelt kann. PHP ist als Programmiersprache genau für diesen Zweck entwickelt und optimiert worden. Da Web-CMS-Systeme darauf angewiesen ist, Inhalte aus Datenbanken auszulesen und in vom Browser verständliches HTML umzuwandeln, haben PHP basierte Systeme zentrale Vorteile beim Einsatz eines Web-CMS.

Trennung Layout – Content

Die Trennung von Content und Layout ermöglicht umfangreiche Websites, die einfach und schnell komplett neu gestaltet werden können

Die rasante Entwicklung von flexiblen Websites ist eine zunehmende Anforderung der Praxis. Denn die Websites werden immer umfangreicher und daher würde der Pflegeaufwand immens, wenn man für jedes Redesign Tausende von Seiten umschreiben müsste. Flexibilität, Skalierbarkeit und die Fähigkeit zur Anpassung an die sich ändernden Anforderungen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für viele Websites. Ein wesentlicher Weg zur Erfüllung dieser Anforderungen ist die strikte Trennung der Programmier-Logik des Layouts und der Inhalte der Webseiten. Dies wird durch eine oder mehrere CSS-Dateien realisiert. Denn die CSS-Dateien enthalten die Formatierungs-Vorschriften für die typischen Bestandteile einer Webseite: Überschriften, Absätze, Einrückungen usw. Die Engine des Web-CMS liest die Inhalte aus der Datenbank und verbindet sie mit den Layout-Vorschriften aus den entsprechenden CSS-Dateien. So kann man dann einfach die Art der Überschrift in der CSS-Datei ändern. Die Web-CMS-Engine ändert dann ab sofort das Aussehen jeder Überschrift, die auf irgendeiner Seite steht ab. Die zugrunde liegenden Konzepte der Lösung sind eine deklarative Beschreibung der Layout-Informationen, die automatische Generierung von statischen und dynamischen Seiten und die Unterstützung der Vernetzung zu Informationsquellen wie Datenbanken.

WYSWYIG Editor

Die Administration des Web-CMS über Browser-basierte Formulare und WYSIWYG-Editoren schafft die Möglichkeit, Redakteure statt Programmierer mit der Content-Pflege und der Content-Erstellung zu beauftragen

Früher musste spezielles Programmier-Fachpersonal die umständliche Umsetzung der Inhalte in korrektes HTML sicherstellen. Dies ist heutzutage nicht mehr nötig. Denn die Inhalte werden über eine Benutzerschnittstelle eingepflegt und verwaltet, die einen WYSIWYG-Editor bietet. WYSIWYG steht für „What you see, is what you get“: Ein Redakteur und kein Programmierer schreibt und verwaltet die Inhalte ähnlich wie in einem Textverarbeitungsprogramm. Will er beispielsweise Fettdruck erzeugen, dann markiert er den Text und klickt auf einen Button. Diese Aktion sorgt dann dafür, dass im HTML-Code die Marker für Fettdruck eingebaut werden. Eingriffe in den Code sind aber nach wie vor noch möglich. Denn es gibt auch im WYSIWYG-Editor eine Umschaltmöglichkeit auf die Code-Eingabe.

Mehrsprachigkeit

Durch die Trennung von Layout und Inhalt kann man die fremdsprachigen Inhalte einfacher den gleichen Formatierungsvorlagen zuordnen. Zudem ermöglichen Workflows das einfache übersetzen von Texten durch das hauseigene Personal oder Agenturen.

Einige Content Management Systeme erlauben es Objekte in mehreren Sprachen abzulegen, andere verwalten Objekte in den unterschiedlichen vorhandenen Systemsprachen. In den meisten Systemen müssen die zu verwaltenden Sprachen zuerst im System installiert und registriert werden.

Darüberhinaus unterschiedet man zwischen Backend- und Objektsprachen. Eine Backendsprache bedeutet, das das System in der Sprache übersetzt ist und die Administration so genutzt werden kann. In manchen Systemen heisst dies auch Administrationssprache.

Einfache Bedienbarkeit

Der Redakteur im Web-CMS muss keine Datenbank- oder sonstigen Informatik-Kenntnisse besitzen

Auch die anderen Abläufe nach der Content-Erstellung oder –Pflege laufen über eine Browser-Oberfläche. Hier kann auch ein Redakteur eingesetzt werden. So werden dieser beispielsweise Kommentare von Lesern bearbeitet, freischaltet und gepflegt. Ober man nutzt spezielle Plug-Ins, um bestimmte neue Funktionen zu integrieren. So gibt es PlugIns zum Einbau von Fragebögen oder sonstigen User-Abfragen. Auch diese Formulare müssen nicht umständlich über Datenbank-Programmierung geschaffen werden. Der Redakteur verwendet eine optische Schnittstelle, ähnlich des WYSIWYG Editor bei der Contentpflege. Das Web-CMS schreibt im Hintergrund die notwendigen Erweiterungen der Datenbank und sorgt für die HTML gemäße Umsetzung der Abfrage und den Datenaustausch mit der Datenbank.

Benutzergruppen

Was ein CMS noch können sollte: Benutzergruppen, Gruppenverwaltung und Berechtigungen

Ein Web-CMS sollte zumindest eine einfache Berechtigungsstruktur über Formulare im Webbrowser realisieren, wobei Berechtigungen gezielt den Zugriff unterschiedlicher Benutzergruppen auf Objekte regeln. So kann man unterschiedliche Redakteure für unterschiedliche Teilbereiche der Website einsetzen.

Hierbei gilt es zu beachten, das ein Benutzer Mitglied mindestens einer, aber besser beliebig vieler Gruppen sein kann. Auf Objekte im CMS (meistens Seiten, Bilder u.ä.) werden nun Berechtignugen für diese benutzergruppen verteilt. Dies ermöglicht eine völlig flexible Zuordnung von Objekten zu Benutzern, die bestimmen ob man z.B. eine Seite lesen darf oder nicht.

Wirtschaftliche Vorteile durch den Einsatz von Web-CMS

Man kann als Unternehmen, das über ein Web-CMS verfügt, nun die Inhaltserstellung dem Personal übertragen, das seine Fachkompetenz aus der Inhaltserstellung bezieht. Die technische Umsetzung und die technische Administration verbleibt beim Informatik-affinen Personal. Dieses sorgt auch für regelmäßige Updates der CMS-Software, der Plug-Ins und der Schnittstellen zu den Datenbanken.